Einflüsse auf den Energieverbrauch
Die Reichweite der zu übertragenen Daten nimmt mit steigender Frequenz ab! Die Sendemasten müssen zwangsläufig engmaschiger aufgestellt werden. Damit steigt die Zahl der Mobilfunkantennen erheblich. Ebenfalls der Energieverbrauch steigt als logische Folgerung.
Den Anbietern ist es gelungen, in den letzten Jahren den Anstieg des Stromverbrauchs UNTER dem Anstieg des Datenverkehrs zu halten. Es ist jedoch fraglich, ob auch in Zukunft eine Effizienz beim Betrieb der Datenzentren so gesteigert werden kann, dass eine Kompensation der Zunahme des Datentransfers möglich ist.
Die neue 5G-Technik hat einen durchschnittlich niedrigeren Energieverbrauch PRO übertragenes Datenvolumen. Dieser Verbrauch wird durch die Vervielfachung der Anwendungen wieder aufgehoben.
- Streaming (ständiges Übertragen und sofortiges Wiedergeben von Audio- und Videodateien)
Die Datenströme durch Streaming betrugen schon 2020 einen Anteil von 55% am Energieverbrauch aller digitalen Technologien. Der rasante Zuwachs führt zur Erhöhung des Energieverbrauches. Mobiles Streaming benötigt deutlich mehr Energie als Streaming über das Festnetz und verursacht die 2.5fache CO2-Emission im Vergleich zu einem Streaming über Glasfasernetz. - Umstieg von 4G auf 5G
Eine Studie von Huawei schätzt, dass das 5G-System rund 70% mehr Energie braucht als 4G. «Inside Telecom» schreibt, dass der Energiebedarf der 5G-Netze auf das dreieinhalb (3 ½ )- fache des 4G Netzes geschätzt wird. Auch weil die Sendeleistungen mit verschiedenen Frequenzen bedient werden müssen, steigt der Gesamtbedarf. - Rebound–Effekt
Die verbesserte Effizienz der Nutzung von mobilen Daten durch 5G führt nicht zu einem geringeren Verbrauch, sondern führt zu einer vermehrten Nutzung, die die Einsparungen zunichtemachen. - Neue Anwendungen mit 5G belegen den Rebound-Effekt
–Datenintensive KI-Anwendungen, deren Rechenaufwand sich bei grossen KI-Modellen alle 3 ½ Monate verdoppelt;
–Audio- und Videodaten werden als Grundlage für KI-Trainingsvorgänge verwendet;
–Autonomes Fahren: ein autonom fahrendes Auto wird jeden Tag gut 4.000 Gigabyte an Daten generieren und entsprechende Mengen zusätzliche Energie benötigen;
-Smart Cities: Häuser, Geräte und Fahrzeuge und ebenfalls Bewohner sollen «smart», also immer und überall vernetzt sein mit 5G-Technologie.
Soll unser Weg dorthin führen?
Eine Verzögerung beim 5G Ausbau kann eine Denkpause liefern, die es ermöglicht, alle ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen einer 5G Einführung noch einmal zu überprüfen.
Quelle: World Future Council, Studie: Die Auswirkungen des 5G Netz-Ausbaues auf Energieverbrauch, Klimaschutz und die Einführung weiterer Überwachungstechniken
Autor: Dr. Matthias Kroll
https://www.worldfuturecouncil.org/de/5g-studie-klimaschutz-datenschutz/ > DOWNLOAD der Studie
Lesen Sie auch den informativen Flyer der Basler FREQUENCIA.CH:
